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tonSpur 5:

fand statt am 30. August 2002

 
Theater im Fischereihafen (TiF) - 27572 Bremerhaven - Am Schaufenster 6 - Kartentelefon 0471- 932330

Nachbetrachtung


Bericht aus der vom 02. September 2002

Oldtimer treffen junge Wilde

Hedgehog Stompers und RedAndFunky beim „tonspur“-Konzert im TiF

Von unserem Mitarbeiter Thorsten Meyer Bremerhaven

Wie soll sich eine Oldtime-Jazz-Kapelle aus Buxtehude auch anders nennen als „Hedgehog Stompers“ („Igel-Zerstampfer“), wenn der Trompeter Haase heißt? Organisator Norbert Duwe hatte die Gruppe aus der Stadt des legendären Rennens als Gegenpol zu den jungen Musikern von „RedAndFunky“ aus Bremerhaven geladen. Ein generationsübergreifendes Programm also beim 5. „tonspur“-Konzert im Theater im Fischereihafen (TiF).

Einem Hedgehog Stomper war auf dem Weg offenbar die Puste ausgegangen, die Gruppe trat nur als Quartett auf. Andere Widrigkeiten wie gerissene Banjosaiten drückten zwar die Stimmung der Instrumente, nicht aber auf die Stimmung der Musiker, die sich selbst nicht allzu ernst nahmen. Assa Meyer-Löhden am Banjo trieb, unterstützt von Günter Meyer-Vokraps stampfender Tuba, das Geschehen zupackend an. Der Oldtime-Sound der Gruppe litt in den Ensemblepassagen zwar unter der fehlenden dritten Melodiestimme, aber dafür kniete sich Friedrich Bleyer in jedes Solo hinein, ließ Tenorsaxofon wie Klarinette mächtig röhren. Und Heiko Haase spielte zackig Trompete à la Louis Armstrong, und auch als Sänger versuchte er sich am Reibeisensound des großen Satchmo. Nach den diversen Klassikern wie „Shine“, „Careless Love“ oder „Wabash Blues“ dürfte Haase aber ziemlich heiser gewesen sein.

Die Band „RedAndFunky“ (RAF) setzte ihren Jazz gut 70 Jahre später an. Die Einflüsse reichen von Modern Jazz über Soul und Funk bis Hip Hop und Trance. Aus all dem hat die Gruppe in den zwei Jahren ihres Bestehens eine eigene Mischung geformt. Mit Chick Coreas „Sea Journey“ setzte sie das Puzzle langsam zusammen. Zunächst ließ Kai Siedenburg am Flügel seine Ideen allein durch den Raum mäandern. Nach und nach gesellten sich die Kollegen dazu und entfalteten ihren detailreichen Bandsound. Neben handverlesenen Standards ließen einen vor allem die Eigenkompositionen nicht mehr los. „Relaxin with RAF“ war alles andere als Easy Listening. Die Grooves von Drummer Nils Sens und Bassist Henning Schulze verzahnten sich immer enger und hielten den Sound dennoch offen. Siedenburg und Saxofonist Ruben Donsbach erhielten damit erstklassige Fundamente für ihre quirligen Soli. Zwei Gäste hatte sich RAF eingeladen. Lena Sundermeyer schwebte mit weichem, coolem Timbre durch Freddie Hubbards „Little Sun Flower“. Fabian Haupt startete in „Tuning the Pharoa“ mit wummerndem Didgeridoo-Drone und reicherte Sens’ diffizile Rhythmen auf der Djembe Sens’ an. Mit Herbie Hancocks „Maiden Voyage“ verabschiedete sich RAF vorerst – die Reise der Mitglieder geht an verschiedene Studienorte.


FOTOS vom Abend: in Vorbereitung


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